Zum sechsten Mal wurde Anfang März der jährliche „Gender Equality Global Report & Ranking“ von Equileap veröffentlicht. Als Anbieter von Daten und Erkenntnissen zur Gleichstellung der Geschlechter bietet Equileap einen Überblick über die globale Gender-Equality-Situation in Unternehmen.
Für den Report wurden 3.787 Unternehmen weltweit mit insgesamt rund 102 Millionen Beschäftigten untersucht, unter anderem zu Themen wie Equal Pay, der Repräsentation von Frauen auf allen Unternehmensebenen, Elternteilzeit und Richtlinien gegen sexuelle Belästigung. Die 100 Organisationen mit den besten Ergebnissen werden im Bericht vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen: Es gibt noch sehr viel zu tun.
(c) GENDER EQUALITY GLOBAL REPORT & RANKING · 2023 EDITION
Weniger als 1 Prozent (28 Unternehmen) haben das geschlechtsspezifische Lohngefälle beseitigt – die überwiegende Mehrheit (78%) veröffentlicht keine Informationen zu Gehaltsunterschieden. Nur 18 der 3.787 untersuchten Unternehmen können ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis durch alle Unternehmensebenen hinweg vorweisen. Der Anteil weiblicher Führungskräfte hat sich mit 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (18%) minimal gesteigert, so auch die Lage weiblicher CEOs (6% im Jahr 2023, 5% in 2022). Im globalen Vergleich sind Frauen am häufigsten in der Belegschaft (38%) und im Vorstand (28%) vertreten. Etwas positivere Nachrichten sind bezüglich der Richtlinien zu sexueller Belästigung zu verzeichnen – Unternehmen, die Richtlinien dazu veröffentlichen sind 2023 um 11 Prozentpunkte gestiegen und machen aktuell 60 Prozent aus.
Allianz unter Top 100 Unternehmen
An erster Stelle der bestperformendsten Unternehmen befindet sich der australische Immobilienentwickler Mirvac mit einem Wert von 79 Prozent. Der deutsche Versicherungskonzern Allianz ist unter den Top 5 und teilt sich seinen Score von 75 Prozent mit dem britischen Getränkehersteller Diageo und der australischen Medibank.
Länderranking: Frankreich und Spanien Spitzenreiter, Japan und Hongkong Schlusslichter
In der Länderanalyse zu Gender Equality steht Frankreich am ersten Platz – mit 55 Prozent, dicht gefolgt von Spanien (54%) und Italien sowie Norwegen (beide 53%), den letzten Platz der Top 5 bildet UK mit 52 Prozent. Schlusslichter des Länderrankings sind Japan und Hongkong (beide 32%) sowie die USA (40%). Deutschland befindet sich mit 49 Prozent auf Platz, die Schweiz (44%) auf Platz zehn. Es ist anzumerken, dass der Datensatz Unternehmen umfasst, „an 23 Märkten notiert und in wichtigen Indizes vertreten sind. Nur Märkte mit 40 oder mehr Unternehmen im Datensatz wurden in diesen Vergleich einbezogen”, so Equileap. Grund dafür ist die Sicherstellung repräsentativer Durchschnittswerte. Österreich ist im Ranking nicht zu finden.
„Es ist enttäuschend zu sehen, dass der tatsächliche Fortschritt in Richtung der Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz trotz aller Aussagen und Zusagen von globalen Führungskräften immer noch schmerzhaft langsam ist“, wird Diana van Maasdijk, CEO von Equileap, in einer Presseaussendung des Unternehmens zitiert. „Dennoch birgt unser sechster globaler Bericht zur Gleichstellung der Geschlechter einige gute Nachrichten. Seit dem Jahr 2021 sind die Durchschnittswerte um 7 Prozentpunkte gestiegen. Dies stellt eine bedeutende Entwicklung dar, betrachtet man den Datenbestand von 102 Millionen Beschäftigten weltweit“ so Maasdijk weiter.
Der gesamte Report steht auf der Equileap Homepage als Download zur Verfügung.
