Gleichstellung am Arbeitsplatz: der Europavergleich

Österreich liegt in Sachen Chancengleichheit abgeschlagen auf Platz 27 von 30 Ländern. Das ergab eine Analyse zur Gleichstellung von Frauen am europäischen Arbeitsmarkt. An der Spitze sind wenig überraschend die skandinavischen Länder.

Nur in der Türkei, in Zypern und in den Niederlanden ist die Lage von Frauen am Arbeitsplatz noch schlechter als hierzulande: In einer Analyse der britischen Marketingagentur Reboot steht Österreich im Europavergleich an viertletzter Stelle, wenn es um die Chancengleichheit am Arbeitsmarkt geht.

Ausgewertet wurden Daten vom europäischen Institut für Gender Equality, vom Global Gender Report und der World Population Review. Neben der wirtschaftlichen Teilhabe wurden auch die Anzahl der Frauen in Führungspositionen und die bezahlte Elternzeit bewertet. In jeder Kategorie konnten 100 Punkte erreicht werden.

Österreich an viertletzter Stelle

Österreich erzielte insgesamt 100 Punkte für alle drei Kategorien zusammen, davon nur 13,8 Punkte in der Kategorie Frauen in Führungspositionen. Damit sind in Österreich weniger Führungskräfte Frauen als in den drei Ländern, die insgesamt am schlechtesten abgeschnitten haben. Positiv hervorzuheben ist hingegen der Anspruch auf insgesamt 60 Wochen Elternzeit, die durchschnittlich mit 80,3 Prozent des Einkommens vergütet werden. Damit zählt Österreich in Sachen Vereinbarkeit von Job und Familie zu den besten Ländern in Europa. Deutschland liegt im Gesamtscore übrigens auf Platz 12 und damit im Mittelfeld.

Höchste Chancengleichheit in Skandinavien

Die besten Chancen am Arbeitsmarkt haben Frauen in Schweden. Mit einer Gesamtpunktezahl von 241,4 liegt das skandinavische Land klar an erster Stelle. In der Kategorie wirtschaftliche Teilhabe erreichte Schweden die volle Punktzahl und es hat im Europavergleich die höchste Anzahl von Frauen in Führungspositionen. An zweiter Stelle liegt Finnland, gefolgt von Norwegen auf Platz drei.

Das europäische Land mit der geringsten Chancengleichheit ist die Türkei mit 31 von 300 möglichen Punkten. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Lohngleichheit und das geschätzte Einkommen im Vergleich zu den Männern mit null bewertet wurde. Positiv anzumerken ist, das die Zahl der Frauen in Führungspositionen zuletzt gestiegen ist.

Nur kleine Fortschritte in Richtung Gleichstellung

Zwar zeigen die Gesamtergebnisse der Analyse dass es Fortschritte gibt, die enttäuschenden Platzierungen von wohlhabenden Ländern wie Österreich oder den Niederlanden bestätigen jedoch, dass es nur langsam vorangeht. Die europäischen Länder stehen nach wie vor vor zahlreichen Herausforderungen, wenn es um die Gleichstellung am Arbeitsplatz geht, die unter anderem das Lohngefälle, die mangelnde Vertretung von Frauen in Führungspositionen, staatliche Anreize und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie betreffen.

Quelle:

https://www.rebootonline.com/digital-pr/assets/best-countries-women-work-europe/

 

 

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