Curious Community

Mondi Group
Kurzbeschreibung der Initiative
Die Curious Community ist eine 2022 gegründete Online-Gemeinschaft, die sich auf Lernen, persönliches Wachstum und die Förderung von Vielfalt und Inklusion konzentriert. Diese Community bringt Menschen zusammen und bietet einen sicheren Raum, in dem wir mit- und voneinander lernen können. Seit 2022 gibt es das Kernteam aus Freiwilligen. Das Kernteam allein ist ein Beispiel für gelungene Nutzung von Vielfalt: Kolleg:innen aus 7 Nationen (Österreich, Ägypten, Mexiko, Polen, USA, Südafrika und England) managen die Community global. In der Community gibt es keine Hierarchien. Wir wollen in allen Interaktionen ehrlich, offen und respektvoll kommunizieren. Wir lernen gemeinsam, auch schwierige Diskussionen zu führen. Wir schätzen die einzigartigen Perspektiven, die jede:r von uns einbringt. Die erste Online-Veranstaltung im August war innerhalb von 48 Stunden ausgebucht, mit 66 Kolleg:innen aus 13 Ländern statt geplanter 50 Teilnehmer:innen. Das Feedback war überwältigend, sowohl im Survey, als auch persönlich. Neben dem offenen Austausch schätzten viele Kolleg:innen, Mondi und unsere Vielfalt noch besser zu verstehen. Ein Teilnehmer aus Wien war begeistert, erstmalig mit Kolleg:innen aus Südafrika gesprochen zu haben. Seitdem hat die Curious Community vierzehn weitere Events veranstaltet, zu den Themen: Gewinnung von Frauen, die besondere Rolle von Männern in D&I, Neurodiversität und Behinderungen am Arbeitsplatz, Allyship für marginalisierte Gruppen (Geschlecht, LGBTQ+, Ethnien, Behinderungen) sowie Kulturwandel und Freude bei der Arbeit. Die Formate sind vielseitig und reichen von Vorträgen (selten) und Workshops übe Human Libraries bis hin zu vollständig interaktiv-kreativen Ideas Labs. Heute haben wir mehr als 330 Mitglieder aus allen Unternehmensteilen und fast 30 Ländern.
Seit wann gibt es die Initiative:
länger als 12 Monate
Welche DEI-Dimensionen werden abgedeckt:
Age (Alter), Disability (physische oder psychische Behinderung), Ethnicity (ethnische Zugehörigkeit), Gender (Geschlecht), LGBTQIA+ (Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen), Social Background (soziale Herkunft), Working Parents, Allies zu allen oben genannten Gruppen
Welche Zielsetzung verfolgt die Initiative und was macht sie aus Ihrer Perspektive besonders innovativ?
Unsere Vision für die Curious Community ist es, Mondi zu einem Vorbild für Inklusion in der Verpackungsindustrie zu machen. In einer Zeit, in der die Gesellschaft zunehmend polarisiert wird, schaffen wir Begegnungs- und Interaktionsmöglichkeiten, in denen all unsere Kolleginnen und Kollegen zusammenkommen und sich austauschen können. Es ist uns besonders wichtig, dass alle Meinungen Gehör finden und die Menschen dahinter respektiert werden. Gleichzeitig verwenden wir evidenzbasierte Informationen, um gemeinsam zu lernen. Durch Empathie und aktives Zuhören möchten wir Menschen wieder näher zusammenbringen und so die Förderung von Inklusion und Diversität vorantreiben. Konkret haben wir vier Ziele, die wir bei all unseren Interaktionen erreichen wollen:
  1. Kolleg:innen zusammen zu bringen, über Länder- und Bereichsgrenzen hinweg.
  2. Von diversen Expert:innen und voneinander lernen: Erfahrungen und Expertise teilen und gemeinsam wachsen.
  3. Schwierige Themen mit Klarheit, Empathie und Respekt angehen und nicht vermeiden – kritische Konversationen, zu denen alle willkommen sind.
  4. Unser Ziel ist es, über unsere Unterschiede hinauszuwachsen, jedoch gleichzeitig anzuerkennen, dass diese Unterschiede zur Diskriminierung beitragen können. Wir arbeiten gemeinsam daran, diesem entgegenzuwirken.
Innovativ ist diese Herangehensweise, weil sie nicht top-down gesteuert ist, sondern alles „opt in“ ist und niemand zu irgendetwas verpflichtet wird. Die Community ist ein attraktives Angebot für alle, in einem geschützten kollegialen Raum das eigene Verhalten zu überdenken und neue Ideen aufzugreifen. So erzeugen wir einen „pull“ in der Organisation, dass mehr Menschen sich dieser interessanten Gruppe anschließen wollen.
Welche KPIs werden zur Erfolgsmessung eingesetzt?
Seit unserem ersten Event messen wir diverse Daten, die aus MS Team, internen Mitarbeiter:innen Daten sowie unserem Feedbackbogen zusammengeführt werden und in einem interaktiven Dashboard analysiert werden. Spezifisch sammeln wir Daten zu:
  • Anzahl der Events und Anzahl an Teilnehmer:innen für jedes Event
  • Anzahl Mitglieder in unserem MS Teams Team
  • Anzahl und Anteil „Stammkunden“ (Teilnehmer:innen, die mehrfach zu Events kommen) vs. Menschen, die nur einmalig dabei sind
  • Land, Business Unit und Segment, Geschlecht, sowie Alter der Teilnehmer:innen und Community Mitglieder
  • Feedback zu unserem Event (via Event Fragebogen)
Unser Event Fragebogen, basiert auf den oben genannten vier Zielen, die wir uns für jede Interaktion in der Curious Community gesetzt haben, sowie Optionen für qualitatives Feedback durch offene Fragen und Kommentarboxen. Zusätzlich überarbeiten wir mit unserem Kernteam aktuell unsere Datenerfassung, um sie stetig weiter zu optimieren. Die bisherigen Ergebnisse sind sehr positiv und zeigen, dass die Curious Community eine Lücke füllt: Die Anzahl Teilnehmer:innen an Events steigt (letztes Event: 98 Personen). In der MS Teams Gruppe sind wir bereits fast 350 Personen. Im letzten Jahr konnten wir bereits Kolleg:innen aus all unseren vier Business Units und 27 verschiedenen Ländern begrüßen. Auch die Zufriedenheit nach unseren Events fällt sehr positiv aus. So stimmen unsere Kolleg:innen mit überwältigenden Mehrheiten (>80% Zufriedenheit) zu, dass sie…
  • Neue Menschen kennenlernen und sich mit ihnen verbunden fühlen
  • Etwas Neues gelernt haben
  • Respektiert wurden und auch selbst respektvollen Umgang gezeigt haben
  • Über etwas Interessantes reden und sich austauschen konnten
Bisherige Learnings und Erfolge?
Unsere Kolleg:innen und Kollegen schätzen sehr, einander kennenzulernen und voneinander zu lernen. Fast 350 Menschen aus 27 Ländern kommen hier zusammen, die sich sonst wahrscheinlich nie getroffen hätten. Gerade in Zeiten von (und nach) Corona ist diese Verbindung zwischen Menschen ein echtes Plus, und dass es über Sprachbarrieren, Geschäftsbereichsgrenzen und kulturelle Identitäten hinweg so gut funktionieren würde, haben wir am Anfang kaum zu hoffen gewagt. Zusätzlich sind wir besonders stolz auf die Tatsache, dass die Curious Community Spaß macht und positiv erlebt wird. Oft sind die DEI Arbeit und die damit verbundenen Themen „schwer“ und negativ orientiert. Die Angst „gecancelt“ zu werden oder etwas falsch zu machen, ist groß. Umso mehr sind wir froh, dass wir eine Gruppe gegründet haben, die dem entgegensteht. Es geht um gemeinsam lernen und wachsen, denn niemand hat die absolute Wahrheit. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass dies gut gelingt. Learnings waren bei uns schon viele dabei. Wir haben regelmäßige Check-Ins und überprüfen unsere Arbeit anhand des Feedbacks und eigener Beobachtungen. Eine interessante Erkenntnis war die, dass wir gerade im Umgang mit Skeptiker:innen sehr viel erreichen. Wie respektvoll, interessiert und wertschätzend wir mit Kolleg:innen umgehen, die sich gelegentlich negativ äußern, ist ein wichtiges Signal sowohl an diese Kolleg:innen („Inclusion gilt auch für mich“) als auch an die anderen Mitglieder der Community und Mondi insgesamt. 250 Wörter sind nicht genug, um alle Erkenntnisse angemessen wiederzugeben, aber wir freuen uns auf die Gelegenheit, das in einem anderen Rahmen zu tun!
Wie lässt sich die Initiative auf andere Organisationen übertragen?
Sehr Gut
Wie wird die Initiative aus dem Management unterstützt?
Die Curious Community ist „hierarchiefrei“ in dem Sinne, dass keine Meinung „wichtiger“ ist als eine andere und alle Mitglieder offen ihre Meinung sagen dürfen und sollen, unabhängig von ihrer Position im Organigramm. Gleichzeitig freuen wir uns, auch viele Führungskräfte in der Community zu haben, die ihren Einfluss in der Organisation für mehr Vielfalt und Inklusion nutzen. Auch einige unserer Exco-Mitglieder (Vorstand) gehören zum Team und bringen sich aktiv in den Events mit ein. Nicht zuletzt durch ihre Unterstützung konnten wir Mitglieder in allen Business Units (Geschäftsbereichen) gewinnen. DEI ist Teil unserer Unternehmensstrategie, und der „Mondi Action Plan 2030“ weist auch für uns klare Handlungsfelder auf. Unter anderem wollen wir ausgezeichnete Bewertungen der Belegschaft für erlebte Inklusion erzielen, hierzu leistet die Curious Community einen eindeutigen Beitrag. Darüber hinaus ist das Budget für die Community (für Speaker, Marketing usw.) natürlich auch von der Unternehmensleitung freigegeben. Schließlich unterstützt das Management auch in der Kommunikation, indem sie z.B. in ihren Bereichs-Newslettern auf Veranstaltungen hinweisen oder Hinweise für interessante Themen geben. Unser Gruppen-CEO Andrew King hat die Community bereits in seinen monatlichen E-Mails an das Management Team erwähnt, und auch andere Führungskräfte unterstützen hier. Der wichtigste Support ist aber der, dass sowohl Exco-Mitglieder als auch Führungskräfte anderer Ebenen an Events teilnehmen, sich aktiv beteiligen und sich auch dort als lernbereit und aufgeschlossen zeigen – sie sind „role models“ für Inklusion und führen durch ihr Vorbild.
Unternehmen:
Mondi Group
Branche:
Verpackung & Papier
Mitarbeiter:innen-Anzahl:
22000
Ansprechpartner:in:
Sara Praeceptor
Unternehmen:
Mondi Group
Branche:
Verpackung & Papier
Mitarbeiter:innen-Anzahl:
22000
Website:
Ansprechpartner:in:
Sara Praeceptor

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