Der Verein Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit (ZARA) hat heute am Internationalen Tag gegen Rassismus zum dreiundzwanzigsten Mal den Rassismus Report veröffentlicht. Der Fokus der Analyse von 2022 lag dabei auf dem Dienstleistungsbereich.
2022 wurden im Vergeich zu den Vorjahren 2021 und 2020 weniger Meldungen von der Beratungsstelle !GegenRassismus registriert – insgesamt wurden 1.479 Meldungen verzeichnet, 2021 waren es 1.977. Gleichzeitig hat sich laut Bericht der Anteil von direkt Betroffenen erhöht, aktuell sind 24 Prozent der Meldungen darauf zurückzuführen. Gleichzeitig wurden Zeug:innenmeldungen weniger, wobei sie mit 76 Prozent nach wie vor den Großteil ausmachen. Der 1999 gegründete Verein ZARA merkt im Report an, dass die Beratungsstelle aufgrund knapper finanzieller Ressourcen den Fokus auf die Beratung Betroffener und weniger stark auf die Fallbearbeitung von Zeug:innen legt.
999 Meldungen betreffen das Internet
Die meisten Meldungen von Rassismus beziehen sich auf die Onlinewelt: 999 der gemeldeten Fälle betreffen das Internet, während an zweiter Stelle mit 167 Meldungen der öffentliche Raum steht, gefolgt vom Bereich Güter und Dienstleistungen mit 134 Meldungen. Zu erwähnen ist, dass Meldungen, die die Arbeitswelt betreffen, an die Gleichbehandlungsanwaltschaft und die Arbeiterkammer verwiesen werden und daher nicht im Bericht aufscheinen. Vo 1.076 gesetzten Unterstützungsmaßnahmen sind nur 20 Prozent rechtliche Schritte gewesen, der überwiegende Anteil seien nicht-rechtliche Maßnahmen wie Interventionsschreiben oder Gegenrede gewesen, wobei Lukas Gottschamel, Berater bei ZARA, darauf hinweist, dass in vielen Fällen meldende Personen keine Möglichkeit auf rechtliche Ansprüche hätten.
Der gesamte Report steht auf der Homepage von ZARA als Download zur Verfügung.