Die Zahlen des German Diversity Index 2023 für die DAX-40 Unternehmen liegen auf dem Tisch. Die Ergebnisse des mittlerweile zum dritten Mal durchgeführten Rankings sind ernüchternd und deuten auf eine Stagnation des DEI-Engagements der DAX-40 auf mittlerem Niveau hin.
Positiver Ausreißer dabei: Allianz, mit mehr als 10 Punkten Vorsprung auf die zweitplatzierte Organisation. Der Versicherungskonzern ist das einzige Unternehmen unter den DAX-40, das die Auswirkungen von Diversität auf den Unternehmenserfolg misst.
Insgesamt zeigt sich ein in weiten Teilen robustes Spitzenfeld im Ranking. So finden sich Allianz und SAP zum dritten Mal in Folge in den Top 3. Dahinter ist das Feld enger zusammengerückt. Und die zur letzten Erhebung nicht vertretenen Unternehmen Beiersdorf und Commerzbank konnten auf den Plätzen 4 und 8 einsteigen.
Spannende Details
„Der Blick in die einzelnen Kategorien zeigt, dass das Diversitätsmanagement mit einem Mittelwert von 50 %, die mit Abstand stärkste Kategorie ist,“ erläutert Prof. Dr. Susanne Schmidt die Ergebnisse. Dies deckt sich mit dem Bild aus den vergangenen Jahren, dass in den Unternehmen bereits zahlreiche Maßnahmen für Vielfalt, Gleichberechtigung und ein inklusives Arbeitsumfeld umgesetzt werden.
In der Kategorie Chef:innensache erreichen die Unternehmen im Schnitt ein Drittel der möglichen Punktzahl. Besonders interessant: In 22 der 40 Unternehmen sind die Boni der Vorstände an die Erreichung von Diversitätszielen gekoppelt. Andererseits berichtet nur die Hälfte der bewerteten Unternehmen, eine Diversitätsstrategie entwickelt und implementiert zu haben.
Schlusslicht der Kategorien bleibt auch in diesem Jahr: Datenmanagement & KPIs. Im Durchschnitt werden nur zu drei von sechs im Index bewerteten Diversitätsdimensionen Daten erhoben.
Der Gesamtdurchschnitt der Dax-40 Unternehmen liegt 2023 bei 32,1 Punkten und damit leicht unter dem Vorjahresdurchschnitt von 33,7 Punkten. Was wiederum bedeutet, dass das Engagement für Diversität in sämtlichen bewerteten Unternehmen durchaus noch ausbaufähig ist.
So kam die Wertung zustande
Die Kriterien des German Diversity Index beruhen auf den neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis. Der diesjährige Index wurde auf Basis von drei Hauptkategorien berechnet: „Datenmanagement und KPIs“ überprüft Datenmanagement und Zielsetzungen. Bei „Diversität ist Chef:innensache“ wurde unter anderem die aktuelle Vorstandszusammensetzung bewertet. Und in der Kategorie „Diversitätsmanagement“ wurden die Strukturen und Maßnahmen zur Förderung von Diversität analysiert.
Wie schaut es in AT aus? Die Diversity Leaders Challenge liefert Antworten
Die deutschen Ergebnisse machen neugierig, wie es aktuell in der österreichischen Unternehmenslandschaft um das Thema DEI bestellt ist. Einer Frage, der wir uns in den kommenden Monaten besonders intensiv im Rahmen der Diversity Leaders Challenge widmen.