ANDRITZ – Globales Netzwerk und Mentoring vor Ort ermutigen Frauen zu Spitzenkarrieren
„Um wettbewerbsfähig zu bleiben, werden Unternehmen in Zukunft auf weibliche Führungskräfte und Innovationsexpertinnen angewiesen sein“, ist Elisa Wielinger, Product Group Manager und Head of Global Offer Team für engineered pumps bei Andritz, überzeugt. Um Frauen zu ermutigen, solche Positionen anzustreben, sei es jedoch wichtig, eine unterstützende und integrative Unternehmenskultur zu schaffen, die sich direkt an weibliche High Potentials richtet. In der Andritz-Gruppe, die auf Zellstoffproduktion, Produktionssicherheit und Wasserkrafterzeugung spezialisiert ist, gibt es eine eigene Einheit namens Andritz-Ventures, die für den Maschinenbaukonzern Innovationstrainings, Tech Talks, Start-up-Wettbewerbe, Lern- und Innovationsreisen organisiert.
Als Ergänzung dazu wurde ein weltweites Netzwerk von Global Innovation Ambassadors ins Leben gerufen, was angesichts der insgesamt 29.000 Mitarbeiter:innen weltweit sinnvoll ist. „Ziel dieser Maßnahmen ist es, das Potenzial von Frauen durch gezielte Talentförderung, Mentoring-Programme und flexible Arbeitszeitmodelle bestmöglich und länderübergreifend zu nutzen“, erklärt Wielinger. Darüber hinaus wurden spezielle Netzwerkzugänge geschaffen, um die Karriereentwicklung von Frauen zu unterstützen. „Als Mutter von zwei kleinen Kindern habe ich persönlich von den Karrieremöglichkeiten profitiert und hatte bereits die Chance, Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu leiten“, betont Wielinger – und ist damit ein perfektes Role Model: „Derzeit bin ich Teil eines Innovationsteams, das sich mit nachhaltiger Produktentwicklung beschäftigt.“
EET – Inklusive Innovationskultur führt zu exklusiven Innovationen
Spezielle Initiativen oder Programme zur gezielten Förderung von Frauen im Innovationsbereich gibt es beim Start-up EET nicht. Am Standort in Graz werden Balkonkraftwerke mit Stromspeicher entwickelt, die wiederum Solarstrom erzeugen. „Da wir eine integrative und unterstützende Umgebung ohne Vorurteile oder Diskriminierung schaffen möchten, ist die Anerkennung und Umsetzung der Ideen und Beiträge aller Mitarbeiter:innen sowieso Teil unserer Unternehmenskultur“, betont Asia Pittana, Head of Internationalisation.
Sechs von 17 Führungspositionen sind mit Frauen besetzt, die aufgrund ihrer Kompetenzen ausgewählt wurden „und so neue Perspektiven und Ansätze für Innovationen bieten“, so Pittana weiter. Vielfalt, einschließlich der Einbeziehung von Frauen, spiele im Innovationsprozess eine zentrale Rolle: „Wir verwenden eine inklusive Sprache und haben Richtlinien für eine inklusive Innovationskultur etabliert, um das Potenzial aller Mitarbeiter:innen optimal zu nutzen“.
SMAXTEC – Perspektivenvielfalt als Grundvoraussetzung für erfolgreiche Innovationen
Für Maria Leitner, Chief Marketing Officer bei smaXtec, ist klar: Perspektivenvielfalt bedeutet Lösungsvielfalt und ist damit eine Grundvoraussetzung für Innovation. „Perspektivenvielfalt hilft auch bei der Validierung einer Innovation hin zum Markterfolg. Sonst besteht die Gefahr, ein Nischenprodukt mit begrenztem Absatzmarkt zu entwickeln.“ Eine innovative und chancengerechte Innovationskultur müsse vom Management getragen werden, im Unternehmen seien eine offene Gesprächskultur, flache Hierarchien, informelle Austauschmöglichkeiten und ein respektvoller Umgang die Basis für ein gutes Miteinander.
„Vielfältig zusammengesetzte Teams treiben den Prozess voran“, sagt Leitner und ergänzt: „Optimal ist eine Mischung aus Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Perspektiven und – in internationalen Unternehmen wie dem unseren – Kulturen. Ein fairer Frauenanteil ist dafür eine Grundvoraussetzung“. So haben die weiblichen Führungskräfte bei smaXtec wesentlich dazu beigetragen, die Innovationskraft des Unternehmens zu stärken. Ein Beispiel: der innovative Sensor für das Gesundheitsmanagement von Milchkühen. Die KI-basierte Gesundheitslösung für Milchkühe erhöht das Tierwohl und reduziert den Methanausstoß von Kühen. „Innerhalb von drei Jahren haben wir unser Team auf 140 Mitarbeiter:innen erweitert, den Umsatz verdoppelt und weltweit Niederlassungen gegründet. Dabei haben wir eine Frauenquote von 50 Prozent erreicht“, erklärt Leitner.
Von Anfang an habe man auf die Talente von Frauen gesetzt, sowohl im Management als auch im technischen Bereich. Doch wie „kitzelt“ man den Innovationsgeist im Arbeitsalltag am besten aus den Mitarbeiter:innen heraus? „Wir fördern eine offene Kommunikationskultur, flache Hierarchien und eine Feedbackkultur, um die Innovationskraft aller Mitarbeiter:innen zu nutzen. Flexible Arbeitsmodelle, Vernetzung und gezielte Förderung ermöglichen es uns, das Potenzial unserer Mitarbeiter:innen zu entfalten.
PANKL RACING SYSTEMS AG – Führungskräfte mit Sozialkompetenz treiben Innovationsprozesse voran
Innovationen? Sind bei Pankl Racing Systems daily Business, wie uns Nadine Seidl, Teamleiterin Produktionsplanung & Arbeitsvorbereitung Pankl High Performance Systems, erklärt. Das Unternehmen ist in den drei Kernbereichen Racing, Aerospace und High Performance tätig und entwickelt Motoren- und Antriebskomponenten. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.400 Mitarbeiter:innen an 20 Standorten in zehn Ländern, davon rund 1.600 in Österreich.
Um Innovationen voranzutreiben und zu fördern, setzt man im Unternehmen auf Aus- und Weiterbildungsprogramme von Mitarbeitenden. So wird aktuell an der Pankl Academy im High-Tech-Park Kapfenberg gebaut, die sowohl die Lehrlingsausbildung als auch das konzernweite Schulungsangebot auf ein neues Niveau heben soll. „Im Unternehmen werden Führungskräftetrainings angeboten, um auf typische Situationen wie Konflikte und Kommunikation vorzubereiten und innovatives Denken zu fördern. Frauen wie Männer haben gleichermaßen die Chance, in Führungspositionen aufzusteigen.
Auch ich musste mich erst beweisen, um mit 22 Jahren Teamleiterin für Produktionsplanung und Arbeitsvorbereitung zu werden“, erzählt die junge Führungskraft. Mit ihrem selbstbewussten Auftreten, Fachkompetenz und Verantwortungsbewusstsein habe sie sich in ihrer neuen Führungsrolle schnell eingefunden, auch wenn sie das Gefühl hat, sich als Frau in einem technischen Beruf immer noch mehr beweisen zu müssen. „Ich bin in den letzten zwei Jahren über mich hinausgewachsen und habe Entscheidungen getroffen, die ich mir vorher nicht zugetraut habe.“ Seidl ist überzeugt: Neben der fachlichen Kompetenz sind soziale Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, schwierige Themen anzusprechen, für eine Führungskraft entscheidend, die Innovationen vorantreiben kann.
STEADYSENSE – Vertrauen als Basis für innovative Prozesse
Unterschiedliche Sichtweisen stärken nicht nur die Innovationskraft im Unternehmen, sondern auch die Führung und die Werte des Unternehmens. Und: Sie beeinflussen die zukünftige Ausrichtung, ist sich Sarah Lechner, Vice President von SteadySense, sicher: „Frauen in Führungspositionen bringen Kompetenzen und andere Perspektiven, Sicht- und Denkweisen in Innovationsprozesse ein. Das führt zu einer größeren Vielfalt an Ideen und Lösungsansätzen und eröffnet neue Chancen.“
Einfühlungsvermögen und das Vorantreiben einer guten Unternehmenskultur, die auf Vertrauen und einem positiven Miteinander basiert, fördern den Innovationsprozess zusätzlich. Vor allem aber braucht es eines: Vertrauen. Und zwar auf allen Ebenen. „Vertrauen ist die Basis für Kreativität und macht es erst möglich, Neues auszuprobieren und Fehler zu machen. In unserem Unternehmen hat dies dazu geführt, dass wir unser Produkt femSense neu interpretiert und am Markt positioniert haben“, erklärt Lechner.
Als klare Mission hat sich SteadySense Female Empowerment auf die Fahnen geschrieben und möchte dazu beitragen, dass Frauen ihren Zyklus und dessen Ein fluss auf den eigenen Körper besser verstehen. „Wir begleiten Frauen und unterstützen sie dabei, bessere Entscheidungen in ihrem Leben zu treffen, die auf ihrem individuellen Zyklus und dem verfügbaren Wissen basieren. Unsere Technologie bietet nicht nur einen enormen Mehrwert für Frauen mit Kinderwunsch, sondern ermöglicht auch noch mehr Einblicke in den individuellen Zyklus einer Frau“.
Von Therese Stopper & Katharina Anna Ecker