Universität ohne Barrieren – Accessible University bei IT:U

IT:U Interdisciplinary Transformation University Austria
Kurzbeschreibung der Initiative

Im aktuellen Aufbau einer neuen Hochschule kombiniert die Initiative zwei bewährte Slogans: “Barrierefreies Design ist gutes Design” als Zielsetzung und “Nicht ohne uns über uns” als Anleitung zur Umsetzung.

Im Sinne des “Universal Design”-Ansatzes profitieren nicht nur Menschen mit Behinderung von einer barrierefreien Gestaltung virtueller und physischer Umgebungen, es ergeben sich auch zahlreiche gut dokumentierte Nebennutzen (siehe z.B. Steinfeld, E. (2012). Universal Design: Creating Inclusive Environments. John Wiley & Sons, Inc.). Besonders für den Bildungsbereich ist auch die Anwendung des “Universal Design for Learning” relevant.

“Nicht ohne uns über uns” ist eine praktische Handlungsempfehlung für die Umsetzung: Zum einen ist es sinnvoll, breitgefächert die Personen mit der besten Expertise heranzuziehen und somit die strengst möglichen Usability-Tests an die neuen Umsetzungen zu stellen. Zum anderen wird die soziale Dimension bedient und ein Gefühl der Zugehörigkeit geschaffen. Aus DEI wird somit, ergänzt um das “Belonging” DEIB. In diesem Sinne wird der Abbau von Barrieren durch und mit davon betroffenen Menschen als Expert:innen im Rahmen einer professionellen Partnerschaft gegen angemessene Vergütung durchgeführt.

In diesem Geiste werden auch in der Erstellung des Gleichstellungsplans und die Planung sowie Evaluierung seiner unterstützenden Maßnahmen Mitarbeiter:innen und Studierende als Expert:innen für ihre spezifischen Lebensrealitäten und daraus resultierenden Bedürfnisse einbezogen.

Um eine Adaption für andere Organisationen zu erleichtern, werden Prozess und Erfahrungen beispielsweise über die Charta der Vielfalt und die Homepage der IT:U als praxisorientierte Handreichungen publiziert. Weitere Partnerschaften befinden sich in Anbahnung.

Seit wann gibt es die Initiative:
3 bis 12 Monate
Welche DEI-Dimensionen werden abgedeckt:
Age (Alter), Disability (physische oder psychische Behinderung), Ethnicity (ethnische Zugehörigkeit), Gender (Geschlecht), LGBTQIA+ (Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen), Social Background (soziale Herkunft), Neurodiversität
Welche Zielsetzung verfolgt die Initiative und was macht sie aus Ihrer Perspektive besonders innovativ?

Die Initiative verfolgt die Zielsetzung, das Thema der Komplexität menschlichen Erlebens, die daraus resultierenden Barrieren und die Umsetzung der für eine gleichberechtigte Teilhabe notwendigen Barrierefreiheit von Beginn an in das Selbstverständnis und den Aufbau einer Hochschule einzubinden. Wesentlich ist hierfür, universelles Design als Qualitätsmerkmal und Querschnittsthematik für alle Bereiche der Hochschule wahrzunehmen und nicht als zusätzliche Aufgabe. In diesem Selbstverständnis wird die Umsetzung der Barrierefreiheit von allen Mitarbeiter:innen und Studierenden mitgetragen. Die sonst in diesem Bereich gängige Verantwortungsdiffusion wird somit ausgehebelt.

Um die strukturell im Qualitätsmanagement verortete Gleichstellung und Chancengleichheit praktisch umzusetzen wird auf folgende Säulen gebaut:

1.) der professionelle Einbezug von marginalisierten Zielgruppen als Expert:innen
2.) die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter:innen und Studierenden
3.) praxisorientierte Forschungs- und Lehrprojekte mit Studierenden

Ziel der Initiative ist es, eine diversitätswertschätzende Hochschulkultur der gleichberechtigten Teilhabe zu schaffen, in der alle Mitglieder die Chancengleichheit und dafür auch Barrierefreiheit mittragen. Auf diesem Wege sollen die langfristige Umsetzung sowie der Transfer in andere Projekte und Institutionen gewährleistet werden.

Die öffentliche Dokumentation in Form von praktischen Handreichungen stellen eine Unterstützung für anderen Hochschulen und Organisationen über den Bildungssektor hinaus dar, um das Thema aufzugreifen und adaptiert an die eigene Situation umzusetzen.

Wie wird die Initiative aus dem Management unterstützt?
Inhaltlich werden im Rahmen von Management-Sitzungen und Entscheidungen DEIB-Perspektiven von verschiedenen Mitgliedern des Management-Boards mitgetragen. Für die Interessen der Mitarbeiter:innen geschieht dies durch Gabriele Költringer, Managing Director[in], und im Interesse der Studierenden durch Gerd Ch. Krizek, den Head of Study Portfolio & Student Affairs. Für die Umsetzung wurden neben den internen personellen Ressourcen auch finanzielle Ressourcen für die adäquate Umsetzung durch professionelle Partnerschaften mit verschiedenen relevanten Expert:innen eingeplant und zur Verfügung gestellt. Um eine konsequente Umsetzung der DEIB-Kultur und –Struktur in allen Bereichen der Hochschule sicher zu stellen, wurde das Thema der Gleichstellung organisatorisch in der Qualitätssicherung verankert. Somit gibt es ein klares Bekenntnis zum Universal Design als Qualitätskriterium und Querschnittsthema. Sowohl in der Leistungsvereinbarung mit dem BMBWF als auch dem Equal Opportunity-Plan werden Maßnahmen zur Umsetzung definiert und entsprechend dieser Verpflichtungen umgesetzt.
Unternehmen:
IT:U Interdisciplinary Transformation University Austria
Branche:
Bildung/ Hochschule
Mitarbeiter:innen-Anzahl:
89
Ansprechpartner:in:
Stefanie Lietze
www.it-u.at
Unternehmen:
IT:U Interdisciplinary Transformation University Austria
Branche:
Bildung/ Hochschule
Mitarbeiter:innen-Anzahl:
89
Website:
www.it-u.at
Ansprechpartner:in:
Stefanie Lietze

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