Öffiziell startklar – das Technikerinnen-Stipendium bei den Wiener Linien
WIENER LINIEN GmbH & Co KG
Kurzbeschreibung der Initiative
Seit November 2022 vergeben wir jährlich unser Technikerinnen-Stipendium an Studentinnen technischer Bereiche. Nach einem umfassenden Recruiting-Prozess werden fünf Stipendienplätze vergeben. Das Programm umfasst drei Bereiche:
• Monetäre Leistung: Die Studentinnen erhalten jeweils 5000 Euro für ihre fachliche und persönliche Entwicklung, aufgeteilt auf zwei Zahlungen je zu Semesterbeginn.
• Mentoring-Angebot: Jede Stipendiatin wird mit einer*m fachlich abgestimmte*n Wiener Linien Kolleg*in gematcht, der*die sich als Mentor*in verpflichtet, die Stipendiatin über das Jahr hinweg zu unterstützen und zumindest fünf gemeinsame Treffen abzuhalten. Wie diese Treffen genutzt werden, kann die Stipendiatin frei entscheiden. Ob ein Termin zum Erfahrungsaustausch in der Branche, Job Shadowing oder Betriebsbesichtigung – gemeinsam mit den Betreuer*innen wird das Mentoring auf die Bedürfnisse der einzelnen Stipendiatinnen zugeschnitten.
• Fachliches Programm: Über das Studienjahr werden Veranstaltungen angeboten, bei denen die Stipendiatinnen wichtige Skills erlernen, sich vernetzen und einzigartige Einblicke erhalten. Diese starten mit einem Stipendienauftakt, bei welchem die Teilnehmerinnen sich einander das erste Mal in der Gruppe, wie auch ihre Mentor*innen und weitere Kolleg*innen kennenlernen. Über das Studienjahr verteilt werden Führungen durch unsere Baustellen und Werkstätten angeboten. Fixpunkte sind auch der Kommunikationsworkshop, bei dem sie lernen ihre Stärken zu erkennen und selbstbewusst berufliche Situationen zu meistern, und das Innovationscafé. Hier lernen sie vielfältige Projekte kennen und können in ganz unterschiedliche Unternehmensbereiche eintauchen. Bei der Abschlussveranstaltung werden das gemeinsame Jahr mit den Mentor*innen reflektiert und die Abschlussurkunden verliehen.
Nach zwei erfolgreich umgesetzten Durchgängen starten wir nun im November mit unserem 3. Jahrgang. Wir bleiben auch nach dem Abschluss mit den Stipendiatinnen in Kontakt.
Seit wann gibt es die Initiative:
länger als 12 Monate
Welche DEI-Dimensionen werden abgedeckt:
Gender (Geschlecht)
Welche Zielsetzung verfolgt die Initiative und was macht sie aus Ihrer Perspektive besonders innovativ?
Ziel der Maßnahme ist es, Studentinnen aus technischen Bereichen bei ihrem Berufseintritt und ihrer Karriereplanung zu unterstützen und ihnen Tools mitzugeben, um sich erfolgreich in einer eher männlich konnotierten Berufswelt zurechtzufinden. Langfristig soll diese Maßnahme das Unternehmensziel unterstützen, unsere Frauenquote in den technischen Bereichen anzuheben. Wir möchten uns als attraktive Arbeitgeberin noch weiter etablieren und nach außen wie auch nach innen zeigen, dass wir alte Stereotype aufbrechen und uns für die Gleichberechtigung unserer weiblichen Kolleg*innen einsetzen. Damit schaffen wir Awareness und beeinflussen unsere Unternehmenskultur.
Das Programm ist innovativ, weil den Stipendiatinnen Unterstützung auf so vielfältigen Ebenen ermöglicht wird. Wir möchten ihnen mit der monetären Leistung und dem Mentoring die Flexibilität geben, sich genau da zu verwirklichen bzw. Unterstützung zu holen, wie es ihre individuelle Situation erfordert. Mit dem unterjährigen Rahmenprogramm stellen wir gleichzeitig sicher, dass die Studentinnen gewisse Kernkompetenzen mitnehmen. Sie erhalten Einblicke in mögliche Forschungsfelder sowie Berufsbilder und bauen ein vielfältiges Netzwerk auf, das ihnen auch langfristig in ihrer beruflichen Laufbahn Unterstützung bieten kann. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz können Berufseinsteigerinnen in der Technik massiv von diesem Programm profitieren.
Welche KPIs werden zur Erfolgsmessung eingesetzt?
Unter dem Semester ersuchen wir etwa alle zwei Monate um konkretes Feedback von den Stipendiatinnen. Am Ende des Programms holen wir von ihnen außerdem mögliche Wünsche und Vorstellungen für eine weitere Zusammenarbeit ein. Zusätzlich zu den Gesprächen wird den Stipendiatinnen nach Abschluss des Programms eine Umfrage via Microsoft Forms zugesandt, in der sie die verschiedenen Programmpunkte noch einmal anonym bewerten und Rückmeldungen geben können. Auch unsere Mentor*innen bitten wir um ein abschließendes Feedback zu dem Jahr. So können wir die Zufriedenheit mit dem Projekt analysieren und Verbesserungsvorschläge für den nächsten bzw. für den laufenden Jahrgang noch einarbeiten.
Neben der Zufriedenheit mit dem Programm messen wir auch mit der Anzahl der Teilnehmerinnen, die wir im Anschluss an das Stipendium aufnehmen, wie erfolgreich das Konzept ist. Aus insgesamt 11 Teilnehmerinnen des Programms wurden bereits drei Stipendiatinnen in diversen technischen Bereichen aufgenommen und sind nun für die Wiener Linien tätig.
Auch die Quelle der Bewerbung für das Technikerinnen Stipendium ist für uns ein relevanter Aspekt zur qualitativen Messung des Erfolgs. So war beispielsweise im Recruiting für den zweiten Durchgang des Stipendiums auffällig, dass viele Bewerberinnen auf Empfehlung von ehemaligen Stipendiatinnen auf das Programm aufmerksam geworden sind, was ebenfalls für den Erfolg des Projekts spricht.
Wir erheben außerdem regelmäßig die Frauenquote im Unternehmen und speziell in den technischen Bereichen. So können wir analysieren, welchen Einfluss das Programm auch längerfristig auf die Frauenquote nimmt.
Bisherige Learnings und Erfolge?
Bereits nach Abschluss des ersten Stipendienjahrgangs konnten wir bemerkenswerte Erfolge des Projekts feststellen. Unsere Absolventinnen haben durchwegs positives Feedback zum Programm gegeben. Als Highlight wurde neben dem Mentoring auch besonders der Kommunikationsworkshop hervorgehoben, bei dem sich die Studentinnen viele wertvolle Inputs für den Auftritt im Berufsalltag mitnehmen konnten. Außerdem wurden einige Ideen und Anregungen von den Stipendiat*innen und Mentor*innen zu unseren Führungen bereits in das Programm aufgenommen.
Der größte Erfolg ist die Übernahme von inzwischen drei Stipendiatinnen, die nun in der Fahrzeugtechnik und im Bau- und Anlagenmanagement der Wiener Linien tätig sind. Auch mit den anderen ehemaligen Stipendiatinnen wurde der Kontakt gerade auch in den Fachbereichen mit den Mentor*innen bzw. weiteren Kolleg*innen gehalten, um die Möglichkeiten für Zusammenarbeit offen zu halten. Mit dem Durchgang der zweiten und baldigem Start der dritten Generation ist es uns nun auch möglich, die Jahrgänge stärker untereinander zu verbinden und somit ein wachsendes Netzwerk an aktuellen und ehemaligen Teilnehmerinnen zu gründen.
Auch auf unsere Unternehmenskultur hat sich das Programm bereits positiv ausgewirkt. Ein Großteil der Mentor*innen sowie übernommenen Stipendiatinnen setzen sich mit uns dafür ein, Frauenförderung im Unternehmen noch stärker zu etablieren und diese wie auch ähnliche Initiativen noch sichtbarer zu machen. Diese Motivation und der Einsatz waren auch ein Learning für uns, unsere Mentor*innen über das Jahr hinweg noch mehr zu unterstützen und Kolleg*innen zu dem Thema Frauenförderung auch innerhalb des Unternehmens noch stärker zu vernetzen.
Wie lässt sich die Initiative auf andere Organisationen übertragen?
Sehr Gut
Wie wird die Initiative aus dem Management unterstützt?
Dass ein solches Projekt konzipiert und die Ressourcen dafür eingesetzt werden können, ist möglich, weil bei den Wiener Linien wie auch im ganzen Wiener Stadtwerke-Konzern Frauenförderung ein sehr wichtiges Thema ist. Gerade unserer Geschäftsführerin für den technischen Bereich ist es ein großes Anliegen, Frauen für die Technik zu begeistern sowie zu unterstützen und den Frauenanteil in diesem Arbeitsfeld zu erhöhen. Dementsprechend unterstützt auch sie diese Maßnahme und agiert als Patin für die Initiative. Beim Auftakt und Closing des Stipendienprogramms begrüßt sie jedes Mal den neuen Jahrgang und erzählt von ihren eigenen Anfängen und Erfahrungen. Zum Abschluss des Programms verabschiedet sie die Stipendiatinnen und überreicht persönlich eine Urkunde. Sie ist über das Jahr als Ansprechpartnerin verfügbar und es ist spürbar, dass sie mit Herz Teil dieses Projektes ist.
Unternehmen:
WIENER LINIEN GmbH & Co KG
Branche:
Mobilitätsdienstleister
Mitarbeiter:innen-Anzahl:
8700
Ansprechpartner:in:
Ina Henke
www.wienerlinien.at
Unternehmen:
WIENER LINIEN GmbH & Co KG
Branche:
Mobilitätsdienstleister
Mitarbeiter:innen-Anzahl:
8700
Website:
www.wienerlinien.at
Ansprechpartner:in:
Ina Henke