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Erste Group – „#glaubandich so wie du bist“

 

Sabine Bothe, Head of People and Culture

Die Grundsätze zur Förderung von Diversität und Inklusion sind bei der Erste Group im Code of Conduct verankert und wurden auch schon vor über 200 Jahren in der Gründungsurkunde der Bank festgehalten. Der Schwerpunkt liegt auf der Schaffung eines Arbeitsumfelds, das frei von Diskriminierung und Belästigung ist und einer Unternehmenskultur, in der Vielfalt als Stärke anerkannt wird. „Bei uns muss sich niemand hinter einer aufgesetzten Fassade verstecken. Das wäre ohne Initiativen von unserem LGBTIQ-Mitarbeiternetzwerk ‚ErsteColours‘ oder unserem Frauennetzwerk ,Erste Women’s Hub‘ nicht so selbstverständlich. Wir werden uns auch in Zukunft auf das Thema Frauen in Führung konzentrieren, da kann und muss uns noch mehr gelingen“, so Personalchefin Sabine Bothe.

Die beiden Mitarbeiternetzwerke bieten Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, sich im Bereich Diversität und Inklusion zu engagieren. So organisiert beispielsweise ErsteColours regelmäßig Diversity-Talks und lädt externe Speaker:innen zur Vorstellung und Diskussion LGBTIQ-relevanter Themen ein. Der Erste Women’s Hub initiiert mehrmals im Jahr Formate zur Weiterbildung von Frauen rund um das Thema Finanzen und unterstützt Frauen auf ihren Karrierewegen mit Angeboten wie Mentoring oder Karriere-Coaching. Das jüngst gegründete Mitarbeiternetzwerk ‚ErsteABILITY‘ hat sich zur Aufgabe gemacht, das Thema Behinderung stärker in Angriff zu nehmen und einen größeren Fokus auf die Sichtbarkeit für Menschen mit Behinderung zu lenken.

Sabine Bothe ist sich sicher: „Wer am Arbeitsplatz gewertschätzt wird ungeachtet von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Grad der Behinderung, Herkunft oder anderer Merkmale, kann sich voll entfalten und bessere Ergebnisse erzielen. Und ich bin stolz, dass wir als Erste Group dafür stehen.”

Mitarbeiter:innen-Zahl (Österreich): rund 15.300

So schätzt die Erste Group den Fortschritt in Sachen Gender-Equality im eigenen Unternehmen ein:

Arbeitsatmosphäre: 5/5
Weiterbildungsmöglichkeiten: 4/5
Kinderbetreuung: 5/5
Equal Payment: 3/5
Leadership: 4/5

Foto: Erste Group

ALLIANZ – „Pionier bei Nachhaltigkeit“

 

Thomas Kellerberger | © ALLIANZ Österreich

Dem Versicherungsunternehmen ist es extrem wichtig, ein positives und integratives Umfeld zu schaffen, in dem die Mitarbeitenden frei von Diskriminierung arbeiten können. Thomas Kellerberger, Bereichsleiter Human Resources: „Aus diesem Grund starteten wir als Allianz Gruppe mit der Strategie ‚Inclusion21‘, die sich rund um unseren Purpose ‚We secure your Future‘ noch stärker als bisher mit Diversität befasst.“ Dass es dem Unternehmen ernst ist, zeigt die EDGE-Zertifizierung.

„Ein Thema, das zum Beispiel Unternehmen, Politik und Gesellschaft immer wieder zurecht stark diskutiert, ist der Gender-Pay-Gap“, so Kellerberger. Dass in Österreich die Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen rund … Prozent beträgt, habe das Versicherungsunternehmen dazu veranlasst, eine genauere Analyse der Gehälter all seiner Mitarbeiter:innen durchzuführen. „Wenngleich der Lohnunterschied bei der Allianz deutlich niedriger war als im österreichischen Schnitt, so war er dennoch vorhanden. Diese Gehaltsschere wurde geschlossen und die Gehälter von 260 Mitarbeiterinnen im Unternehmen erhöht“, heißt es.

Mitarbeiter*innen-Zahl (Österreich): rund 2.400

So schätzt die ALLIANZ den Fortschritt in Sachen Gender Equality im eigenen Unternehmen ein:

Arbeitsatmosphäre: 4/5
Weiterbildungsmöglichkeiten: 3/5
Kinderbetreuung: 3/5
Equal Payment: 4/5
Leadership: 2/5

 

Salzburg AG – „Unterschiedlichkeit fördern”

 

Maria Ziller, Personalchefin

Die Salzburg AG beschäftigt mehr als 2.400 Personen in den Bereichen Energie, Mobilität und Kommunikation. Das Programm #DIEzukunft fördert bei der Salzburg AG Gender Balance & Gender Mainstreaming. „Wir entwickeln kontinuierlich Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit und Diversity. Wir bauen ein Diversity Management und Monitoring auf, um die Zukunft aktiv zu gestalten, und leben die Gleichstellung von Frauen und Männern unter Berücksichtigung der genderspezifischen Lebensbedingungen und Interessen“, sagt Personalchefin Maria Ziller. So werden gemeinsam in erfolgreichen Teams innovative Produkte und Dienstleistungen geschaffen.

 

Konkret soll der Frauenanteil im Rahmen der #DIEzukunft-Initiative in allen Unternehmensbereich konsequent gesteigert werden. Gezielte Personalentwicklung und Teilzeitmodelle sollen Frauen in Fach- und Führungskarrieren unterstützen. „Ein proaktives und umfassendes Karenzmanagement bietet unseren Eltern zudem viele individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und unsere Frauennetzwerke fördern die Zusammenarbeit sowie den Austausch“, sagt Ziller.

Mitarbeiter*innen-Zahl (Österreich): rund 2.400

So schätzt die Salzburg AG den Fortschritt in Sachen Gender Equality im eigenen Unternehmen ein:

Arbeitsatmosphäre: 4/5
Weiterbildungsmöglichkeiten: 5/5
Kinderbetreuung: 2/5
Equal Payment: 4/5
Leadership: 3/5

Robert Bosch AG – „Potenzial der Chancengerechtigkeit“

 

Peter Schröckelsberger, Leitung HR

Die internationale Bosch-Gruppe beschäftigt weltweit über 401.000 Personen, davon arbeiten rund 2.940 Personen in der österreichischen Robert Bosch AG. Für das Unternehmen sind gemischte Teams aus verschiedenen Nationalitäten, Kulturen, Geschlechtern und Generationen der Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg, man setzt auf umfassende Diversity, Equity & Inclusion-Ansätze auf verschiedenen Ebenen. Peter Schröckelsberger, HR-Leitung Bosch Österreich: „Wir schätzen die Einzigartigkeit unserer Mitarbeitenden, indem wir alle einbeziehen und für Chancengerechtigkeit sorgen, so entfalten wir unser volles Potenzial. Gemeinsam sind wir stärker, denn: Wandel braucht Vielfalt.“ An den insgesamt vier österreichischen Standorten beschäftigt sich die Robert Bosch AG mit den Unternehmensbereichen Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods sowie Energy & Building Technology.

Mit der Initiative Shared Leadership will das Unternehmen seinen Mitarbeiter*innen die Möglichkeit bieten, flexible Arbeitszeitmodelle wählen zu können. Diese sind so ausgestaltet, dass sie an jede Lebenslage und Situation angepasst werden können, in der sich die Beschäftigten befinden. So ist etwa das Führen in Teilzeit genauso möglich wie das Aufteilen von Führungspositionen. Ziel ist, ein Gleichgewicht der Geschlechter im Management sowie im gesamten Team herzustellen und für jede*n Mitarbeiter*in eine individuelle Lösung zu finden.

 

Mitarbeiter*innen-Zahl (Österreich): rund 2.940

So schätzt die Robert Bosch AG den Fortschritt in Sachen Gender Equality im eigenen Unternehmen ein:

Arbeitsatmosphäre: 5/5
Weiterbildungsmöglichkeiten: 5/5
Kinderbetreuung: 1/5
Equal Payment: 4/5
Leadership: 4/5

SPAR – „Wertschätzung als Wert“

Spar hat Beschäftigte aller Altersgruppen aus 60 verschiedenen Nationen mit entsprechend vielen Sprachen und Religionsbekenntnissen. Ein Arbeiten mit unterschiedlichen Kolleg*innen ist daher selbstverständlich. Wertschätzung ist der höchste Wert in der Unternehmenskultur und wird top-down vorgelebt. „In der Lehrlingsausbildung haben wir ein eigenes Fach eingeführt, in dem die Jugendlichen interkulturelles Miteinander lernen. 75 Prozent sind weibliche Beschäftigte, die die gleichen Verdienst- und Karrieremöglichkeiten haben wie Männer“, sagt Nicole Berkmann von Spar.

 

Mitarbeiter*innen-Zahl (Österreich): rund 50.000

 

Sanofi – Das flexible „Ich“

 

Anita Widmann, Head of HR, Sanofi

Beim französischen Pharmakonzern Sanofi ist Diversity und Inklusion ein fixer Bestandteil der konzernweiten Unternehmensstrategie „All-In“. Dazu gehört auch Gender Diversity – und die ersten Erfolge lassen sich sehen: Bei Sanofi Österreich sind über 50 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt. Seit Anfang 2020 wurde zudem das ‚mobile working‘ initiiert: flexibles Arbeiten von sechs bis 22 Uhr in ganz Österreich. Für die Einhaltung setzen sich die eigens ins Leben gerufene Diversity-Beauftragten ein. Darüber hinaus bietet Sanofi seit Anfang 2022 allen Mitarbeiter*innen eine 14-wöchige bezahlte Familienzeit an. Dieses zusätzliches Angebot richtet sich an alle festangestellten Mitarbeitenden, die selbst oder deren Partner*in ein Kind erwarten – unabhängig von Geburt oder Adoption.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht damit eine höhere Qualität und steigert die individuelle Flexibilität der Mitarbeiter*innen. Nicht umsonst wurde Sanofi Österreich daher bereits mehrfach für das Engagement ausgezeichnet – unter anderem mit dem equalitA Gütesiegel. Und diese Erfolgsgeschichte soll fortgeschrieben werden.

Mitarbeiter*innen-Zahl (Österreich): rund 150

So schätzt Sanofi den Fortschritt in Sachen Gender Equality im eigenen Unternehmen ein:

Arbeitsatmosphäre: 4/5
Weiterbildungsmöglichkeiten: 5/5
Kinderbetreuung: 2/5
Equal Payment: 4/5
Leadership: 4/5

Foto: Florian Schaller

T-Systems – „Quoten und Sichtbarkeitskampagnen“

 

Gertrud Hierzer, Vice President Human Resources

Bei der Tochter der Deutschen Telekom hält eine eigene Abteilung Diversität im Konzern in allen Aspekten hoch. „Dies beginnt bei Quotenregelungen, Payment- und Karrieregerechtigkeit, geht über Frauenförderprogramme bis zu Sichtbarkeitskampagnen. Was wir aber trotz dieses Fokus im Konzern sehen, ist, dass es in meinem Verantwortungsbereich für die Länder Österreich und Schweiz Aufholbedarf bei Gender Payment und Career Equality gibt“, sagt Gertrud Hierzer, Vice President Human Resources. Geplant ist eine Anlaufstelle, bei der Information eingeholt oder etwaiges Fehlverhalten gemeldet oder besprochen werden kann. Die „Predictive HR“-Initiative sieht eine Strategie vor, mit der mittels Datenanalyse erkannt wird, wer mit einer hohen Wahrscheinlichkeit das Unternehmen verlassen möchte. Dies dient T-Systems dazu, frühzeitig und gezielt Mitarbeiter*innen Bindungs-Maßnahmen einleiten zu können.

Mitarbeiter*innen-Zahl (Österreich): 636

So schätzt T-Systems den Fortschritt in Sachen Gender Equality im eigenen Unternehmen ein:

Arbeitsatmosphäre: 4/5
Weiterbildungsmöglichkeiten: 4/5
Kinderbetreuung: 5/5
Equal Payment: 3/5
Leadership: 3/5

 

Great Resignation: Warum kündigen jetzt alle?

„Danke, aber nein danke“, an solche Absagen müssen sich Arbeitgeber:innen in Zukunft möglicherweise gewöhnen. Nicht nur den USA lehnen Menschen immer häufiger Jobangebote ab oder kündigen ihre Jobs, weil ihnen die bisherigen oder angebotenen Arbeitsbedingungen nicht zusagen. Seit Pandemiebeginn haben dort rund 30 Millionen Personen ihren Arbeitsplatz aus diesem Grund verlassen. Genannt wird dies „Great Resignation“ oder „Big Quit“. Studien zeigen, dass diese Entwicklung jedoch längst über die Vereinigten Staaten hinausgeht. Auch in Österreich zeichnet sie sich ab.

Neue Prioritäten

Weltweit möchte eine von fünf beschäftigten Personen ihren Job in den nächsten zwölf Monaten kündigen. Dies zeigt eine kürzlich erschienene Studie des Beratungsunternehmens PwC, für die 52.000 Arbeitnehmer:innen in 44 Ländern befragt wurden. In Österreich will laut einer Veröffentlichung der Arbeiterkammer Oberösterreich ein Viertel der Arbeitnehmer:innen in Österreich den Job wechseln. Die angegebenen Gründe überschneiden sich in beiden Studien: Personen, die ihren Job in naher Zukunft kündigen wollen, finden ihre Arbeit weniger erfüllend und haben das Gefühl, dass sie am Arbeitsplatz nicht sie selbst sein können. In der AK-Studie werden vor allem schlechte Arbeitsbedingungen, eine zu geringe Entlohnung, fehlende Wertschätzung und mangelnde berufliche Perspektiven als Gründe genannt. Ausschlaggebend für die Kündigungswelle ist zu einem großen Teil die Pandemie. Arbeitnehmer:innen haben sich in dieser Zeit einerseits mehr Gedanken über den Sinn ihrer Beschäftigung gemacht, andere fühlten sich von ihrem Arbeitgeber nicht ausreichend vor dem Virus geschützt. Beides führte zu einem Anstieg der Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.

 

„Generell können sich nur 44 Prozent der Millennials und ein Viertel der GenZ überhaupt vorstellen, länger als fünf Jahre bei einem Unternehmen zu bleiben.”

Der Wunsch nach einer sinnvollen Tätigkeit ist vor allem unter den jungen Generationen, der Generation Z und den Millennials, besonders groß. Sie bilden gleichzeitig auch jene Gruppe von Beschäftigten, die am häufigsten angeben, den Job wechseln zu wollen. 36 Prozent der 19- bis 27-Jährigen (Generation Z) und 21 Prozent der 28- bis 39-Jährigen (Millennials) würden ihren Job innerhalb der nächsten zwei Jahre kündigen, zeigen die Österreich-Teilergebnisse einer Studie des Beratungsunternehmens Deloitte. Rund ein Drittel würde dies sogar tun, ohne einen neuen Job in Aussicht zu haben. Generell können sich nur 44 Prozent der Millennials und ein Viertel der GenZ überhaupt vorstellen, länger als fünf Jahre bei einem Unternehmen zu bleiben.

Zukunftssorgen und Sinnsuche

Studien, die schon vor der Pandemie durchgeführt wurden, haben bereits gezeigt, dass die jüngsten Generationen nicht mehr im gleichen Ausmaß wie ihre Eltern arbeiten möchten. Das Vertrauen darin, nach dem Studienabschluss einen sicheren Job bei einem Unternehmen zu finden, und dort bis zum Pensionsantritt einen festen Arbeitsplatz zu haben, der die Rente absichert, ist kaum noch vorhanden. „Die jungen Generationen glauben nicht mehr daran, dass sie sich mit ihrer Erwerbsarbeit auch mittel- und langfristig finanziell absichern können. Die Erfahrung von Ungleichheit nimmt zu“, so Elisa Aichinger, Partnerin bei Deloitte Österreich. Es komme „zu einer massiven Veränderung der Wertewelt in Bezug auf Arbeit und Engagement.“

Vor diesem Hintergrund geben die jungen Generationen neben schlechter Bezahlung und mangelnder Wertschätzung auch häufig negative Auswirkungen auf ihre mentale Gesundheit, die Angst vor einem Burn-Out sowie mangelnde Flexibilität als Grund für einen Jobwechsel an. Arbeitgeber:innen sollten diese Alarmzeichen ernst nehmen, raten Expert:innen. Neben fairer Entlohnung sollte der Fokus vor allem auf der Verbesserung der Work/Life-Balance sowie auf einer wertschätzenden Unternehmenskultur und persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten liegen.

Mehr Klima-Engagement gefordert

Eine weitere Erkenntnis aus der Studie ist, dass sich Unternehmen verstärkt damit auseinandersetzen müssen, welchen Impact ihre Tätigkeiten auf die Gesellschaft haben, wie konsequent sie sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen und wie sie in Sachen Diversität und Inklusion dastehen. All diese Faktoren haben einen direkten Einfluss auf die Loyalität der Mitarbeitenden. Die wertebewussten 19- bis 39-Jährigen nennen die Klimakrise nach den steigenden Lebenshaltungskosten als ihre größte Sorge. Knapp 90 Prozent der Befragten bemühen sich, sich nicht klimaschädigend zu verhalten. Gleichzeitig denken die wenigsten, dass Konzerne genug gegen die Klimakrise unternehmen. Unternehmen sind daher in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen – und ihre Mitarbeitenden einzubinden: „Menschen zu befähigen, Veränderungen in ihren Organisationen voranzutreiben, ist der Schlüssel zur Förderung eines Zugehörigkeitsgefühls bzw. der Loyalität“, heißt es in der Deloitte-Studie. So können Wettbewerbsvorteile erzielt werden. Ein Schlüsselpunkt in Zeiten der Great Resignation.

Foto: www.freepik.com

„Das Gegenteil von Vielfalt ist Monotonie“

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„Diversity hat bei uns, bei Goldman, einen enormen Stellenwert.”

Sandra Straka, Executive Director bei Goldman Sachs: „Diversity hat bei uns, bei Goldman, einen enormen Stellenwert. Diese Kraft und Bedeutung von Vielfalt ist irrsinnig bedeutend für uns. Wenn man sich überlegt, was das Gegenteil von Vielfalt ist – das ist Monotonie. Und wer von uns möchte schon monoton leben? Wir haben so viele Kunden auf der ganzen Welt, die über so viele Bedürfnisse verfügen und wenn wir selbst nicht diverser aufgestellt sind, wie können wir es hinbekommen, all diese Bedürfnisse unserer Kunden wahrzunehmen? Insofern haben wir es uns als Ziel gesetzt, diese Diversität zu leben und stetig voranzutreiben. Das heißt auf der einen Seite: ethnische Diversität, aber auch die Gleichstellung von Geschlechtern und alle sonstigen Formen von Vielfalt im Unternehmen.“

Vorurteile können Genesung beeinträchtigen

Eine neue Studie, die kürzlich veröffentlicht wurde und die Placebo-Reaktion als Maß für die Voreingenommenheit verwendet, zeigt, wie unbewusste Reaktionen von Patient:innen auf das Geschlecht oder die Ethnizität ihrer Ärzt:innen eine physiologische Wirkung haben und sich sogar auf ihre Gesundheit auswirken können. In der Studie wurden 187 weiße Frauen und Männer einem Allergie-Hautpricktest unterzogen. Danach trug eine Arzt:in eine inerte Hautcreme auf, teilte den Teilnehmer:innen aber mit, dass es sich um eine Antihistamin-Creme handele, die allergische Reaktionen reduzieren würde. Jede Interaktion war gleich – gleicher Behandlungsraum, ärztliches Attest und mündliche Anweisungen an Patient:innen – mit Ausnahme des Geschlechts und der Ethnizität der Ärzt:innen. Die 13 männlichen und weiblichen Ärzt:innen waren entweder asiatisch, schwarz oder weiß.

Körperliche Reaktion korreliert nicht immer mit Aussagen

Obwohl die Patient:innen in der Studie weibliche Ärzte als „warm“ und kompetenter als Männer bewerteten und schwarze und asiatische Ärzte als warm und ebenso kompetent wie weiße Ärzte eingestuft wurden, und die meisten Patient:innen hoch motiviert waren, die voreingenommene Reaktion zu kontrollieren, zeigten sie negative Reaktionen unter der Haut. Was laut Lauren Howe, außerordentliche Professorin für Management an der Universität Zürich und Hauptautorin der Studie zu folgender Schlussfolgerung führte: „Es zeigt meiner Meinung nach die Tatsache, dass Voreingenommenheit wirklich multidimensional ist und dass die Auswirkungen von Voreingenommenheit möglicherweise dauerhaft bleiben können.“

Mit Stereotypen konfrontiert

Ein Grund, warum die Forscher:innen die Studie durchführten, war die Untersuchung der Auswirkungen des demografischen Wandels bei den Leistungserbringern im Gesundheitswesen. Im Jahr 2017 lag der Anteil der Frauen an den Medizinstudent:innen in den USA bei 50,7 % und übertraf damit zum ersten Mal in der Geschichte den der Männer. Howe sagte, dass sich die Studie auf weiße, asiatische und schwarze Ärzt:innen konzentrierte, weil schwarze und asiatische Ärzt:innen mit unterschiedlichen stereotypen Assoziationen konfrontiert sind – Asiat:innen werden oft als sehr kompetent angesehen. Schwarze werden seit langem mit negativen Stereotypen konfrontiert. Die Studie wurde in der San Francisco Bay Area durchgeführt, wo asiatische Ärzt:innen fast genauso häufig vertreten sind wie weiße Ärzt:innen (jeweils etwa 30 %), während sich nur 2,5 % als schwarz identifizieren.

Es muss einiges überdacht werden

Vorurteile können in beide Richtungen wirken, sowohl bei Ärzt:innen als auch bei Patient:innen, so Charlotte Blaise, Philosophin, interdisziplinäre Gesundheitsforscherin und Mitbegründerin der Interdisziplinären Placebo-Studien. „Wir sind nicht gerade die Besten, wenn es darum geht, auf den unterbewussten Teil von uns zuzugreifen, der implizite Vorurteile hegt oder pflegt. Das spricht für das Bedürfnis nach Repräsentation und echter Vielfalt“. Während diese Studie zeigte, dass Voreingenommenheit das Ansprechen der Patient:innen auf die Therapie möglicherweise beeinträchtigen kann, kann sie auch einige Menschen in ihrer Behandlung fördern, weil die sie sich von gewissen Ärzt:innen eher repräsentiert fühlen. Die Studie könnte aufgrund ihrer Ergebnisse Teil eines wichtigen Gesprächs über die soziale Gerechtigkeit und die Bereitstellung von Pflege werden.